Museumsräume
Die Wohnungen
Vier verschiedene Bunker enthalten vollständig eingerichtete Wohnungen mit Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer. Diese Wohnungen aus der Zeit um 1880, 1900, 1930 und 1960 zeigen anschaulich den Wechsel in der Wohnkultur des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Einführung von technischen Errungenschaften wie z.B. dem elektrischen Licht, Radios, Fernsehapparaten und verschiedenen Haushaltsgeräten, wird hier verdeutlicht.
Die Waschküche
In der Waschküche wurde noch Wäsche im Waschkessel gekocht und dann im Waschtrog oder auf dem Waschtisch mühsam gebürstet. Anschließend wusch man in der großen Zinkwanne die Seifenlauge aus. An Samstagen diente dann die große Wanne zum Bad für die ganze Familie, wobei für die Kinder nicht jedes Mal das Badewasser erneuert wurde.
Milch- und Vorratskammer
Die Milch- und Vorratskammer diente nicht nur zur Aufbewahrung von Lebensmitteln sondern auch zur Verarbeitung von Milch. Mit der Zentrifuge konnte Milch entrahmt und anschließend der Rahm im Butterfass zu Butter gerührt werden. Im irdenen Topf wurde die entrahmte Milch zum Stocken gebracht und anschließend in einem Tuch durchgeseiht, um Quark zu erhalten.
Textilherstellung
Auch die Herstellung von Leinen ist in einem Bunker dargestellt. Von der Flachsbearbeitung bis zu fertigen Leinen werden die einzelnen Arbeitsschritte präsentiert. Spinnen, Weben und auch die Herstellung von Seilen können nicht nur besichtigt, sondern auch tatsächlich selbst versucht werden.
Die Hofwirtschaft
In einem Bunker wurde die „Frhrl. Von Hoenning O`Carroll`sche Hofwirtschaft“, wie sich das älteste Wirtshaus des Dorfes nannte, zu neuem Leben erweckt. Die alte Einrichtung der Gaststube konnte vor dem Abbruch gerettet und im Museum wieder aufgebaut werden. Bei den Museumsfesten wird in der Wirtsstube mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen für die Verpflegung der Besucher gesorgt.
Das Handwerk
Ein Bunker ist dem örtlichen Handwerk früherer Zeit gewidmet. Ausgestellt sind Arbeitsgeräte von Zimmermann, Schreiner, Maler, Schmid, Maurer, Buchdrucker, Sattler, Schneider, Schuster und Bürstenbinder. Auch hier dürfen sich die Besucher gerne als Bürstenbinder, Schuster oder Buchdrucker versuchen.
Die Apotheke
Nach Archivunterlagen wurde 1861 erstmals eine Konzession zur Errichtung einer Apotheke in Sünching erteilt. Die gezeigten Exponate stammen aus der Apotheke des Pharmazierates Georg Riehl, der ab 1937 die Apotheke in Sünching betrieb. Sein selbst entwickeltes „Windsafterl“ fand in weitem Umkreis Absatz.
Die Zahnarztpraxis
In einem Raum wurde eine umfangreich ausgestattete Zahnarztpraxis eingerichtet. Die Ausstellungsobjekte stammen aus einem 1931 eröffneten „Zahnatelier“ und wurde dem Museum vom Zahnärztlichen Bezirksverband Niederbayern zur Verfügung gestellt.
Der Dorfbader
Als jüngster Raum wurde 2014 eine alte Friseurstube eingerichtet. Sie stammt vom Bader und Friseurmeister Alfons Jobst, der den Laden ab 1934 in Schönach über mehrere Jahrzehnte betrieb. Die Einrichtung ist aber älteren Datums, da sie Jobst bei seinem Umzug nach Schönach 1934 bereits mitbrachte.
Die Dorfschule
Im Jahre 2008 wurde das Heimatmuseum um ein Schulzimmer erweitert. Die hier gezeigte Ausstattung entspricht der des beginnenden 20. Jahrhunderts und erinnert somit an den Schulbesuch unserer Groß- oder sogar Urgroßeltern, als noch in deutscher Schrift und mit Griffeln auf Schiefertafeln geschrieben wurde.
Die Feuerwehr
Weiterhin kann in einem Ausstellungsraum die alte Feuerwehrausrüstung der Gemeinde Sünching besichtigt werden. An der Feuerspritze aus dem Jahr 1884 mussten acht Männer pumpen, um den notwendigen Wasserdruck zu erzeugen. Dennoch handelt es sich bei dieser Spritze bereits um eine moderne Errungenschaft, da das Wasser von der Pumpe eigenständig angesaugt wurde. Die ausgestellte Feuerwehrleiter stammt aus dem Jahre 1905 und erinnert neben Einreißhaken und Uniformen an die lange Tradition der Freiwilligen Feuerwehr Sünching, die im Jahre 1868 gegründet wurde.
Das Wanderkino
In den 1920er Jahren zogen Filmvorführer mit ihrem Wanderkino von Ort zu Ort, um auch der Landbevölkerung einen Zugang zur modernen Filmwelt zu ermöglichen. In Sünching fanden damals Filmvorstellungen der Bayerischen Landes-Filmbühne im Saal der Hofwirtschaft statt. Dem Hauptfilm war in der Regel die „Wochenschau“ vorgeschaltet. Die ausgestellten Filmprojektoren wurden 1934 bis 1936 von der Firma Bauer gefertigt.
Der Krämerladen
Der Laden des Kolonialwarengeschäfts Hüttner in Hellkofen wurde ebenfalls im Museum zu neuem Leben erweckt. Derartige Geschäfte – heute als „Tante Emma-Laden“ bezeichnet – fand man in fast allen Dörfern. In Sünching gab es z.B. 1960 noch 17 derartige Läden. Trotz der Enge des Raumes hatten diese Läden ein breit gefächertes Warenangebot: von Lebensmitteln über Haushaltswaren und Nähsachen bis hin zu Kinderkleidung und Schreibbedarf wurde alles angeboten.
Landwirtschaftliche Modellbauten
Verschiedene Modellbauten veranschaulichen im Kleinen die Arbeit auf dem Bauernhof. Das von Waldemar Harnak angefertigte Modell eines landwirtschaftlichen Gutshofs zeigt das Arbeiten auf Hof und Feld mit Ochsen und Pferden, noch vor Einführung der Traktoren. Mit den beweglichen Modellbauten von Hubert Rohrmeier hingegen, wird die Entwicklung des Getreidedreschens im 19. Und 20. Jahrhundert dargestellt: vom Dreschflegel über Hakenzylinder und Göpelantrieb bis hin zur Dreschwagen mit Dampfmaschine.